Boomstimmung am deutschen Immobilienmarkt – was steckt dahinter?

immopreise steigen

1. Der Markt zeigt klare Aufbruchstendenzen

Laut dem Artikel von VersicherungsJournal bewegen sich die Preise für Eigentumswohnungen derzeit nur noch knapp zehn Prozent unter den Höchstwerten der Boomjahre 2019-2021; bei Einfamilienhäusern sind es rund zwölf Prozent Rückstand. Für Mehrfamilienhäuser liegt der Abstand sogar bei etwa 25 Prozent.
Zudem steigt das Umsatz- und Transaktionsvolumen spürbar: Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Umsatzvolumen von rund 277 Mrd. Euro prognostiziert – das entspricht einem Plus von 16 % gegenüber 2024.
Diese Daten deuten darauf hin: Der Markt befindet sich offenbar nicht mehr nur in Erholung, sondern bewegt sich Richtung eines neuen Boom-Niveaus.


2. Treiber des neuen Aufschwungs

Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass sich die Stimmung am Markt verbessert und verstärkt wird:

  • Erhöhte Transaktionszahlen: Im zweiten Quartal 2025 verzeichneten Eigentumswohnungen einen Zuwachs von 20,4 % im Volumen gegenüber Vorjahr, Mehrfamilienhäuser 17,8 %.

  • Preisaufschluss nahe Höchst-Niveaus: Während der Abstand zu den Höchstwerten noch vorhanden ist, zeigt sich eine deutliche Annäherung – was Investoren und Kaufinteressierte motiviert.

  • Anlageattraktivität von Wohnimmobilien: In einem Umfeld von niedrigen Zinsen (historisch betrachtet), hoher Inflationsrate und begrenztem Wohnraum erscheinen Immobilien als Sachwert zunehmend relevant.

  • Verknappung von Neubau- und Bauflächen: Obwohl nicht unbedingt sofort genannt im Artikel, gehören solche strukturellen Begrenzungen regelmäßig zu den Boom-Treibern.

  • Psychologie des Marktes: Sobald sich die Wahrnehmung etabliert, dass „der Markt wieder steigt“, kann dies zusätzliche Nachfrage erzeugen – ein klassischer Boom-Mechanismus.


3. Welche Chancen ergeben sich für Käufer & Investoren?

  • Jetzt Einstieg möglich: Da die Preise noch nicht wieder auf den Höchstständen sind, bietet sich eine gute Gelegenheit zum Einstieg.

  • Langfristige Wertsteigerung: Wer früh einsteigt, kann vom weiteren Annäherungsprozess profitieren.

  • Nutzen der Markt-Dynamik: Höheres Transaktions- und Umsatzvolumen kann Liquidität und Bewegung in den Markt bringen – sinnvoll, wenn man flexibel ist.

  • Vielfalt an Immobiliensegmenten: Von Eigentumswohnungen bis Mehrfamilienhäuser gibt es unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten, je nach Risiko- und Zeithorizont.


4. Risiken – was ist beim Boom trotzdem zu beachten?

Ein Boom ist nicht nur Chancenträger – folgende Risiken sollten nicht übersehen werden:

  • Überhitzung & Rückschläge: Ein zu rascher Preisanstieg kann in Teilen des Marktes zu Korrekturen führen – vor allem, wenn Finanzierung und Makro-Umfeld ungünstig werden.

  • Finanzierungssituation: Auch bei kräftigem Markt kann Finanzierungskosten (Zinsen, Baukosten) stark belasten – Renditen könnten dadurch sinken.

  • Regionale Unterschiede: Nicht jede Region entwickelt sich gleich – manche Großstädte haben noch deutlich Rückstand, andere liegen schon nahe oder über den früheren Höchstwerten.

  • Blasenbildung: Zwar heißt es im Bericht, dass die Preise unter den Allzeithochs liegen, dennoch bleibt die Wachsamkeit wichtig – insbesondere bei stark spekulativen Objekten.

  • Nachhaltigkeit & Nutzung: In einem Boom-Umfeld kann Qualität, Lage, Nutzung und Zukunftsfähigkeit entscheidend werden – wer nur auf schnelle Wertsteigerung setzt, riskiert Fehltritte.


5. Handlungsempfehlungen

  • Standort sorgfältig wählen: Achten Sie auf Infrastruktur, Nachfrage, Potenzial – nicht nur auf aktuelles Momentum.

  • Finanzierung realistisch kalkulieren: Einnahme-, Belastungs- und Rückfall­szenarien bedenken – nicht nur auf Wert-Hebung setzen.

  • Zeithorizont definieren: Ein Boom spricht oft für mittelfristige Haltedauer – Renditeanalyse über 5–10 Jahre kann sinnvoll sein.

  • Objektqualität sichern: Lage, Bausubstanz, Vermietbarkeit – diese Faktoren gewinnen im Boom-Markt an Bedeutung.

  • Marktentwicklung beobachten: Ein Boom kann schnell umschlagen – Frühwarnzeichen wie rückläufige Nachfrage oder steigende Leerstände beachten.


6. Fazit

Der deutsche Immobilienmarkt bewegt sich laut aktueller Analysen klar in Richtung eines neuen Boom-Niveaus: Preise nähern sich früheren Höchstständen, das Umsatzvolumen und die Transaktionen nehmen deutlich zu.
Für Käuferinnen, Investoren und Eigentümer bietet sich damit eine spannende Phase – allerdings mit erhöhter Komplexität und Risiko. Wer in diesem Umfeld klug agiert, mit Bedacht plant und langfristig denkt, kann die Chancen nutzen.
Doch Achtung: Ein Boom bleibt kein Automatismus für Gewinne. Eine fundierte Strategie, realistische Kalkulation und Qualitätsbewusstsein bleiben unabdingbar.

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